DM (Degenerative Myelopathie)

Was -DM- bedeutet, und warum dieser Test bei Französischen Bulldoggen so wichtig ist.

Die canine Degenerative Myelopathie ist eine im Erwachsenenalter einsetzende, chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung der Wirbelsäule, bei der es zu Axon- und Myelindegenerationen im Brust- und Lendenbereichs des Rückenmarks kommt. Es werden die Nervenfasern und die Isolierschicht der Nervenzellen zerstört. Erste Anzeichen sind unkoordinierte Bewegungen der Hintergliedmaßen, wie Verlust der Feinmotorik, gestörte Reflexe und Schleifen der Hinterpfoten. Im Verlauf der Erkrankung werden diese neurologischen Ausfälle stärker, es kommt zu Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Inkontinenz bis hin zur Querschnittslähmung. Die Symptome sind nicht schmerzhaft, im Durchschnitt überleben die Hunde 1-3 Jahre nach Diagnosestellung. Dies hängt stark vom Ausmaß der Ausfälle ab. Die DM ist bei über 100 Rassen bekannt, eine sichere Diagnose konnte man nur anhand eines Gewebepathologen nach Tod des Hundes feststellen. Mittlerweile gibt es hier einen Gentest, der es einfach macht, gesunde, kranke und Trägertiere zu erkennen. Die DM ist eine autosomal rezessive vererbte Krankheit, betroffene Tiere müssen von beiden Elternteilen die Mutation des SOD1-Gens erben. Der Gentest unterscheidet drei Arten von Hunden, den DM-freien, normal gesunden Hund, den DM-Träger (Carrier) Hund, mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit zu erkranken und den DM-gefährdeten Hund (Affected), der beide Mutationen seiner Eltern trägt. Diese Verteilung von freien, Träger- und gefährdeten Hunden haben wir in der angehängten Tabelle zur besseren Übersicht in den Farben grün, gelb und rot dargestellt. Die Zucht lässt sich hier, Dank des Gentestes, idealerweise auf die Verwendung DM-freier Populationen lenken. Der Einsatz von DM- Trägertieren kann aufgrund des verschwindend geringen Genpools befundarmer Französischer Bulldoggen (Brachyzephales Atemnotsyndrom, Wirbeldeformationen, Hüftgelenkdysplasie etc.) befürwortet werden, da man die Möglichkeit hat, die Paarungspartner zu testen. Sollten DM-Trägerhunde mit DM-freien Partnern verpaart werden, gehen aus dieser Verpaarung sowohl DM-Trägertiere als auch DM-freie Tiere heraus. Hier ist es zwingend zu empfehlen, den Nachwuchs zu testen und die Ergebnisse in Ahnentafel / Zuchtbuch zu vermerken, um zu vermeiden, dass weitere DM-Carrier x DM-Carrier Verpaarungen vorgenommen werden. Mit ein wenig Sorgfalt kann man hier die Träger durch Analyse der Nachkommen ausdünnen, die Zucht mit gefährdeten Hunden vermeiden und bekommt diese Krankheit in wenigen Generationen kontrolliert.

Quelle:

 https://www.gesunde-bulldoggen.de/files/Degenerative-Myelopathie3008.pdf